kein heimspiel
beinahe hätte uns eyjafjallajökull die vernissage vernebelt. doch alle befürchtungen, unsere dritte ausstellung nur unvollständig eröffnen zu können, weil die vierte künstlerin im bunde mitsamt ihren werken auf dem moskauer flughafen festsitzt, verpuffen plötzlich. nach knapp 8 monaten ist das institut endlich wieder komplett besetzt: voller tatendrang jagen wir ameisen, heben türen aus, reklamieren tacker und radieren rauhfasertapete. zwanzig uhr öffnen wir unser elegantes ladenlokal am leopoldpark für innenverteidigerinnen und auswärtsspieler, für kofferpacker und reisende, doch der erwartete erste ansturm bleibt aus. musik und sekt plätschern vor sich hin und die anwesenden freunde lassen die erste halbzeit nun doch zum heimspiel werden. zweieinhalb stunden später wandelt sich das bild. obwohl wir den tanzsaal für diesen abend nicht mit angemietet haben, siegt rhythmus über vernunft und alle räume beherbergen wuselnde gäste.
vorläufig wird jedoch nicht geschlafen, sondern getanzt. je schlimmer, desto besser – und da die nachbarn in der sicherheit ihrer wohnzimmer bleiben,
sind die männlichen tanzpartner vornehmlich federballschläger: die nehmen bekanntlich nichts krumm.
am nächsten morgen reist die auslandskorrespondentin zurück nach russland, doch ehe wir gelegenheit haben, die köpfe hängen zu lassen, erreicht uns eine ganz vortreffliche nachricht. das dockville-festival in hamburg freut sich nicht nur über unsere bewerbung, sondern erteilt uns grünes, türkises und blaues licht für unsere außenrauminstallation „ein kleiner regen dämpft ein großes gewitter“. grund genug, eine flasche sekt zu köpfen und weiter vom tieflader zu träumen.
wir sind bereit, hamburg.
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kein heimspiel
:: nina schmidt :: saskia göldner ::
:: elke jänicke :: lysann németh ::
das institut für wahre kunst gastiert vom 23. bis 30. april 2010 in leipzig.
nach zwei gescheiterten stadtinspektionen, bei denen wir über ungnädig gestellte beine springen mussten, werden uns jetzt herzlich die hände entgegengestreckt: der dritte leipziger anlauf gelingt. in einem kleinen ladenlokal in connewitz werden wir uns für eine frühlingswoche temporär einrichten. wir tragen unsere arbeiten in freies feld und spielen federball mit den örtlichen gegebenheiten. KEIN HEIMSPIEL erzählt von odysseen zwischen murmansk und hamburg, von hoffnungsträgern mit silberblick, von unbeheizbaren räumen und eisbrechern.
VERNISSAGE
plattenunterhaltung: ts strocken
sa :: 24.04.10 :: 20 uhr
FEDERBALL
mit automatischer musik aus dem schaufenster
mi :: 28.04.10 :: 20 uhr
FLURFILM
russia 88, 2009
24. bis 30.04.10 :: 14 bis 20 uhr
leopoldstraße 3 / ecke
wolfgang-heinze-straße
04277 leipzig
moskauer draht
kollisionen und versöhnungsrituale
wir haben uns nicht verstritten und auch wenn wir auf der website einer hamburger galerie für 2010 als „nina schmidt und das institut für wahre kunst“ angekündigt werden, bedeutet das nicht, dass wir die kunst zugunsten der popmusik an den nagel hängen werden.
man sieht sich immer zweimal, leipzig.